“Wien ist im Aufbruch!”
Clara Blume fühlt sich in Wien und Madrid gleichermaßen zuhause. Was sie an Wien besonders schätzt und warum sie die Stadt für einen “Rohdiamanten” hält, hat die Musikerin VIENNA.at verraten.
Clara Blume ist in Wien nicht nur durch ihren Singer Songwriter Circus bekannt geworden, sondern nimmt auch bei “Wer singt für Österreich?”, dem österreichischen Vorentscheid des Eurovision Song Contests, teil.
Sind Sie in Wien aufgewachsen oder zugezogen?
Geboren und aufgewachsen, obgleich meine Eltern beide nicht aus Österreich stammen. Meine Mutter kam in den 1970er Jahren zum Studieren aus Madrid (Spanien) nach Wien – mein Vater bereits in seiner Jugend. Er ist Holländer und auf Indonesien geboren.
Fühlen Sie sich als echter Wiener und wenn ja, warum?
Ich identifiziere mich mit vielen „typisch wienerischen“ Attributen, obwohl ich mich in Madrid und Wien gleichermaßen beheimatet fühle. Die Stadt und mich verbinden Melancholie, ein bissiger Schmäh, Gemütlichkeit, das Melodische, das Vermengen unterschiedlichster Kulturkreise und das Kopflastige.
Was macht Wien für Sie aus?
Wien ist im Aufbruch! Ein Rohdiamant, wenn man so möchte.
Im Gegensatz zu altbekannten Trendstädten wie New York, London, oder Berlin, die als Kunst-Brutstätten bekannt sind, birgt Wien ein rohes, noch unverbrauchtes kreatives Potential.
Bei uns hängt der identitätsstiftende Begriff „Tradition“ wie ein Schatten über vielen heimischen Kunstformen – dabei bleibt Innovation leider oft genug auf der Strecke. Aus diesem Konflikt heraus entsteht Wunderbares, Grenzgängerisches, Noch-Nicht-Gehörtes. Das macht die Stadt für mich unvergleichbar und ausgesprochen anziehend.
Was ist für Sie „typisch wienerisch“?
Im Positiven: eine entspannte Art an Dinge heranzugehen. Im Negativen: Missstände nur raunzend beklagen, anstatt selbst anzupacken.
Was sind Ihre Lieblingsplätze in Wien?
Der Zentralfriedhof. Der Donaukanal im Sommer. Das Kleine Café am Franziskanerplatz.
Weitere Persönlichkeiten finden Sie in unserem Special “Ich bin Wien”.
(Red.)