Indie-Aner und Indie-Anerinnen aufgepasst: Ab Donnerstag feiert das „Autumn Leaves“- in Graz die Novembermelancholie mit einem kleinen feinen Folks-Festival.
Der Soundtrack des Novembers ist keiner zum Bäumeausreißen. Vielmehr einer des sanften Laubrieselns, einer der gepflegten Melancholie und des charmanten Rückzugs. Bilderstark, seelenerwärmend.
International und national
„Autumn Leaves“ haben die beiden Platoo-Organisatoren Michael Pelitz und Burkhard Poschinger passenderweise ihr kleines, feines Festival in Graz genannt. Zur zehnten Ausgabe versammeln sie an drei Tagen internationale Singer-Songwriter-Größen und österreichische Songstreichler im kleinen Saal des Grazer Orpheums. „Das Erfreuliche an den heimsichen Acts ist, dass alle ein neues Album im Gepäck haben“, sagt Pelitz.
Das Indie-Festival startet untypisch wuchtig mit Andreas Klingers markdurchbohrender Stimme. Für sein neues Projekt hat sich das halbe „Viech“ die FM4-Darlinge Polkov (Alex Hackl), Farewell Dear Ghost (Philipp Szalay) oder Stereoface (Günther Paulitsch) ausgeborgt. Farbenmächtige Vielstimmigkeit; ein Sound zum Fernschweifen und Zurückkehren, der in Kürze auch auf dem Album „Monster At The End“ erscheinen soll. An Tag eins geht es international weiter: mit dem norwegischen Singer-Songwriter-Star Thomas Dybdahl und seinen rauen, reduzierten Songs, die er erstmals in der Akustikversion (ein Mann mit Gitarre, Hut und Schellenkranz) in Österreich performt. Ergänzt wird der Tag von den uneinordenbaren Bandreisenden Derek Fudesco und Amber Webber von Kodiak Deathbeds.
Weiteres auf dem Line-Up ist eine der unkonventionellesten Popstimmen des Landes: Clara Blume. Oder FM4-Chartstürmerin und Neo-Wunderkind Avec, die, obwohl noch keine 20, schon so viel vom Leben zu erzählen hat – das belegt ihre Single „Granny“. Und Raphael Sas und Band-Anhang präsentieren ihr neues, unaufgeregt eindringliches Album „Nackerte Lieder“. Der Vergleich mit Georg Danzer wird nicht umsonst bemüht. Leute, das wird ein Folks-Fest!